ÖFFENTLICHER WETTBEWERB BERNOULLI-WALKEWEG, BASEL. 2009

Ausgangspunkt des Projektes ist die Überlegung, dass der Bezug zur Natur in urbanen gebieten zu stark eingeschränkt ist. Ein Grossteil der städtischen Bevölkerung hat keinen direkten Zugang zur Natur. Natur einerseits als Garten, der einen hohen pädagogischen, integrativen, sozialen, und gesundheitlichen Wert darstellt, andererseits als Parkanlagen und Freiräume die die Lebensqualität entscheidend erhöhen. Von der momentanen Nutzung als Familiengärten wird der Ort in eine Wohnüberbauung transformiert, in der der Garten zentrales Entwurfselement ist. Das Wohngebiet ‚auf dem Wolf‘ nimmt die Grundausrichtung des Gundeli und des Wolfgottesackers auf. Damit ergibt sich eine Ausrichtung der Wohnungen richtung Süden, die eine tiefe Besonnung bis in die Abendstunden gewährleistet. Die Wohnungen haben einen maximalen Bezug zum Garten. Die gemeinschaftlichen Räume sind gegen Süden und den Aussenraum geöffnet. In den Wohnblocks integriert sind kleine Räume mit anschluss an einen Garten, die sowohl von Mietern eines oberen Stockwerkes, als auch von Externen gemietet werden können. Ebenso befinden sich auf dem Dach Gärten mit je einem kleinen Zimmer. Damit hat jede Wohnung bei bedarf Zugang zu einem Garten. Ein nachhaltiges Energiekonzept mit thermischer Solaranlage und Photovoltaik sowie eine natürliche Beschattung und Kühlung durch Pflanzen runden die Architektur ab.


Das Gebäude am Bahnhof dient als Vermittler zwischen dem Platz und der tiefer liegenden Bahnnutzung. Das Bahntrasse und die alte Böschung wird von einem rein funktionalen Raum zu einem Stadtraum und rückt somit ins öffentliche Bewusstsein. Der Garten wird im mischgenutzten Gebäude am Platz auf ein Band reduziert, das einen hohen Symbolwert aufweist. Die vorgeschlagene Bepflanzung mit Stauden, Gräsern oder Farngewächsen ist unterhaltsarm, sie dient dem saisonalen Ausgleich der Sonneneinstrahlung und der Wahrung der Privatssphäre.