EUROPAN 8, WETTBEWERB 2.PLATZ . MIT: JOHANNES FELD, GIAN ANDREA SERENA. 2005

Ökonomisches und demografisches Wachstum, eine der bisherigen Voraussetzungen für die Stadtplanung, ist in Halle nicht mehr gegeben. Bisherige Planungsstrategien wie ausdehnen, verdichten und erneuern verlieren somit ihre wirksamkeit.die Umkehrung des Planungsprozesses, vom geplanten Wachstum zum planen mit Nicht-wachstum wird zur Strategie. Der unklare Stadtraum um den Riebeckplatz wird zu einer Einheit zusammengefasst und für eine offene Entwicklung vorbereitet, die auch ohne Wachstum und ohne grössere Investitionen funktionieren kann. Als Mittel dient eine flexible Masse, die je nach Nachfrage von urbanen Nutzungen verdrängt wird oder verlassene Leerräume füllt.

In einem ersten Schritt wird das Gebiet von unternutzten und unerwünschten Elementen befreit. Danach werden die Negativräume mit Bambus bepflanzt. Dadurch entsteht eine neue spezifische Identität, die der omnipräsenten Verkehrsinfrastruktur etwas gleichwertiges entgegensetzt und Halle ein neues lebendiges Gesicht verleiht. Bambus ist schnellwachsend, undurchdringlich und schützt vor Emissionen. In einem weiteren Schritt können nach klar definierten Regeln Teile des neuen städtischen Elements mit Programmen besetzt werden, die vorher an diesem emissionsbelasteten und monofunktionalen Ort undenkbar waren. Die Strategie ist flexibel, ökologisch , nachhaltig, funktioniert nutzungsneutral, ist unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung und kann bestehende Planungsvorstellungen integrieren.